
Meine Ausrüstung – mehr als nur Werkzeuge
In der Natur zählt jeder Moment. Kein zweites Mal läuft der Hirsch durch die Lichtung, kein Sonnenstrahl fällt zweimal gleich auf das Geweih. Genau deshalb vertraue ich auf eine Ausrüstung, die mich nicht im Stich lässt – egal ob bei Regen im Hochmoor, im Morgengrauen auf dem Feld oder zwischen den Reihen einer Hochzeit.
Hier findest du eine Auswahl meiner Kameras und Objektive, die ich auf meinen Touren einsetze – nicht als technische Spielerei, sondern als Verlängerung meines Blicks. Zu einigen dieser Werkzeuge habe ich ausführliche Reviews und Erfahrungsberichte geschrieben – ehrlich, praxisnah und mit dem Fokus auf das, was wirklich zählt: das Bild, der Moment, das Gefühl.

Canon EOS R5 – Mein Werkzeug für den entscheidenden Moment
Wenn ich ein Gehäuse nennen müsste, das mich in den letzten Jahren am stärksten geprägt und begleitet hat, dann ist es ganz klar die Canon EOS R5. Sie ist nicht einfach nur eine Kamera – sie ist mein tägliches Werkzeug, mein verlängerter Blick und oft der entscheidende Unterschied zwischen einem guten und einem besonderen Bild.
Gerade in der Wildlifefotografie, wo alles oft in Sekundenbruchteilen passiert, zählt jede Reaktion. Und genau da glänzt die R5: Der Autofokus ist schnell, treffsicher und in Verbindung mit dem Tieraugen-AF eine echte Waffe. Ich habe damit Szenen festhalten können, die ich mit früherer Ausrüstung schlichtweg verpasst hätte.
Die Bildqualität ist beeindruckend. Die 45 Megapixel liefern eine wahnsinnige Detailtiefe und geben mir Luft zum Croppen – ein klarer Vorteil bei scheuen Wildtieren oder weit entfernten Motiven. Farben, Dynamikumfang und Schärfe – Canon typisch auf sehr hohem Niveau.
Aber genau hier liegt auch einer der Punkte, die ich kritisch sehe:
Die hohe Auflösung verzeiht nichts. Bei langen Brennweiten oder leichtem Verwackeln zeigt sich jedes Detail – auch das unerwünschte. Wer aus der Hand arbeitet, braucht saubere Technik und ruhige Hände, sonst leidet die Bildqualität. Auch das Rauschen bei höheren ISO-Werten ist bei 45 MP sichtbarer als etwa bei der R6 Mark II.
Ein weiterer Punkt speziell für Wildlife:
Der Pufferspeicher. Bei langen Serien, etwa bei Actionaufnahmen von Vögeln oder flüchtenden Tieren, kann die R5 trotz schneller CFexpress-Karten ins Stocken geraten. Für mich persönlich ist das kein Ausschlusskriterium, aber in dynamischen Momenten muss man sich darauf einstellen und bewusst arbeiten.
Dennoch: Ich vertraue dieser Kamera blind. Gerade bei kontrollierten Wildlife-Situationen – etwa im Morgengrauen am Wasserloch oder bei Tierporträts – spielt die R5 ihre volle Stärke aus. Auch bei Events oder in der Peoplefotografie liefert sie konstant ab. Und: Sie ist robust. Staub, Hitze, Nässe – bisher hat sie alles weggesteckt.
In Kombination mit meinen RF-Objektiven ist die Canon EOS R5 für mich das Werkzeug für höchste Ansprüche – solange man ihre Eigenheiten kennt und bereit ist, präzise zu arbeiten.

Canon EOS R6 Mark II – Mein Allrounder für Wildtiere in Bewegung
Wenn ich unterwegs bin – sei es spontan im nahen Waldstück oder auf längeren Touren – dann ist oft die Canon EOS R6 Mark II die Kamera, die zuerst aus dem Rucksack kommt. Sie ist schnell, leicht, verlässlich – und gerade in der dynamischen Wildlife-Fotografie oft mein Joker.
Was mich bei der R6 Mark II sofort überzeugt hat, ist ihre Reaktionsgeschwindigkeit. Der Autofokus ist noch einmal einen Tick cleverer und schneller geworden – besonders bei Tieren in Bewegung. Der verbesserte Tier-Augen-AF funktioniert präzise, sogar bei Vögeln im Flug oder unübersichtlichen Szenen im Unterholz. In Kombination mit einem lichtstarken Teleobjektiv wie dem RF 100–300mm oder dem 600mm f/4 habe ich das Gefühl, sie klebt regelrecht am Motiv.
Mit 24 Megapixeln ist sie auf dem Papier schwächer als die R5, aber: Das ist oft ein Vorteil. Gerade bei schlechten Lichtverhältnissen produziert sie sichtbar weniger Rauschen – die Bilder sind sauberer, weicher, „gnädiger“. Für viele Wildlife-Situationen reicht die Auflösung völlig aus – und ich muss mir weniger Gedanken um Verwackler oder ISO-Limits machen. Das macht freier im Feld.
Was ich besonders schätze:
Der Pufferspeicher hält richtig was aus – lange Serien in voller Geschwindigkeit ohne zu stocken.
Der elektronische Verschluss ist unglaublich schnell und leise – perfekt für scheue Tiere.
Die Kamera liegt leicht und gut ausbalanciert in der Hand – ich kann damit stundenlang arbeiten, ohne dass es zur Belastung wird.
Wo ich Grenzen sehe:
Die geringere Auflösung lässt weniger Raum fürs Croppen – bei sehr weit entfernten Tieren stoße ich damit manchmal an Limits.
Im Vergleich zur R5 wirkt das Menü etwas einfacher, der Sucher nicht ganz so brillant – rein subjektiv, aber im Direktvergleich spürbar.
Für extreme Situationen (z. B. Dämmerung + große Distanz + kleine Tiere) wünsche ich mir manchmal doch wieder die Reserven der R5.
Mein Fazit
Die Canon EOS R6 Mark II ist für mich der perfekte Wildlife-Begleiter im Alltag: schnell, leise, zuverlässig – und dabei auch noch verzeihend. Ideal für dynamische Momente, bei denen es auf Tempo ankommt. Sie ergänzt meine R5 perfekt, und oft greife ich ganz bewusst zur R6 Mark II, wenn ich flexibel und unauffällig arbeiten will.
Wer in die Wildlife-Fotografie einsteigen oder ein leichtes, aber leistungsstarkes Zweitgehäuse sucht, wird mit der R6 Mark II mehr als glücklich – sie ist ein echter Allrounder mit Profi-Ambitionen.

Das Canon RF 600mm/f4
Mein treuer Partner für Wildlife. Mit unglaublicher Reichweite, Lichtstärke und Schärfe ermöglicht mir dieses Objektiv beeindruckende Tierportraits – auch aus großer Distanz und bei schlechten Lichtverhältnissen. Seit ich mich intensiver der Wildlifefotografie widme, war das Canon RF 600mm f/4 ein lang ersehnter Begleiter. Heute ist es nicht mehr wegzudenken aus meinem Rucksack – und ich erzähl euch warum.
Als ich beim ersten Mal dieses Objektiv in die Hand nahm war ich schon mal völlig überrascht, wie leicht dieses ist, trotz seiner beachtlichen Grösse. Trotz seiner Größe ist es erstaunlich gut ausbalanciert an meiner Canon R5. Die Verarbeitungsqualität ist typisch L-Serie – einfach kompromisslos
Der Autofokus ist brutal schnell. Selbst bei kleinen Vögeln im Flug bleibt der Fokus präzise – in Kombination mit dem Tier-Augen-AF der R5 einfach eine Waffe. In Südfrika hatte ich die Möglichkeit einen Fleckenuhu bei fast vollkommener Dunkelheit zu erwischen, mit einer unglaublichen Belichtungszeit von 1/15 Sekunde und das noch Freihand.
Schon bei f/4 liefert es knackscharfe Ergebnisse – selbst an den Bildrändern. Das Bokeh wirkt weich und dreidimensional, perfekt für Tierportraits. Chromatische Aberration und Vignettierung ist keine vorhanden.
Doch leider ist nichts in dieser Welt perfekt, so auch dieses Objektiv, trotz seines Gewicht lässt es sich doch lange stabil halten, aber was auch gross ist, ist auch auffällig. Und somit wird das Thema Tarnung ein heikles Thema im Feld.
Die größte Herausforderung ist nicht das Objektiv selbst – sondern sich mit 600mm so unauffällig zu bewegen, dass das Motiv nicht abhaut.
Für ambitionierte Wildlife-Fotografen ist das RF 600mm f/4 eine Investition, die sich lohnt – vorausgesetzt, man weiß, was man damit tun will. Leider ist das auch mit hohen Kosten verbunden.

Der Alleskönner, das Canon RF 100–300mm f/2.8L IS USM
Es gibt Objektive, die überraschen. Und dann gibt es solche, die abliefern, was man sich nicht einmal zu hoffen gewagt hat. Das Canon RF 100–300mm f/2.8 gehört für mich ganz klar zur zweiten Sorte.
Seit ich es das erste Mal in der Hand hatte, war mir klar: Dieses Objektiv wird mir in vielen Situationen die Arbeit erleichtern – und genau so kam es auch.
Was mich sofort beeindruckt hat: Für seine Leistungsklasse wirkt es kompakt und durchdacht. Klar, es ist kein Leichtgewicht, aber in Kombination mit meiner R5 oder R6 Mark II gut ausbalanciert. Und das Handling? Direkt vertraut. Es sitzt einfach.
Die Bildqualität ist ehrlich gesagt auf dem Niveau von Festbrennweiten. Schon bei Offenblende f/2.8 liefert es gestochen scharfe Bilder mit einem unglaublich cremigen Bokeh – sei es beim Wildlife, auf einer Hochzeit oder bei einem schnell wechselnden Event. Farben, Kontrast, Zeichnung – da passt einfach alles.
Besonders begeistert bin ich vom AF in Verbindung mit dem Tieraugen-Autofokus – sei es bei Rehen im Morgengrauen oder bei Vögeln im Flug: Der Fokus sitzt und bleibt dran. In Momenten, in denen jede Sekunde zählt, gibt mir dieses Objektiv genau das Vertrauen, das ich brauche.
Auf meiner Reise durch Botswana und Namibia war es mein ständiger Begleiter – bei jeder Pirschfahrt, jedem Tierbegegnung am Wasserloch oder in den staubigen Ebenen. Dort hat es sich bewiesen: zuverlässig, robust und mit unglaublicher Leistung – auch unter schwierigsten Bedingungen. Es war eines jener Objektive, auf das ich mich voll verlassen konnte.
Ein kleiner Makel sei erwähnt: Der Zoomring ist hörbar. Nicht störend beim Fotografieren, aber bei Videoaufnahmen kann es auffallen – je nach Umgebung. Für mich kein Grund zur Kritik, aber fairerweise will ich’s nicht unerwähnt lassen.
Insgesamt ist das RF 100–300mm f/2.8 für mich ein echter Allrounder auf Profi-Niveau. Ich habe viele Objektive im Rucksack – aber wenn ich mir eines aussuchen müsste, das den Spagat zwischen Flexibilität und kompromissloser Qualität schafft, dann wäre es dieses hier.
Dank einem anderem Stativfuss von Leofoto, hat sich für mich die Handhabung dieses Objektives verbessert, da ich nun mit meiner Hand den Fokusring besser bedienen kann und zugleich das Gewicht noch um ein paar Gramm reduziert wird.
Es ersetzt mir in vielen Situationen gleich zwei Objektive – spart Zeit, Gewicht und vor allem: Nerven.

Stabilität zählt – Meine Leofoto-Stative im Einsatz
Wenn es darauf ankommt, dass jedes Detail sitzt – sei es bei Langzeitbelichtungen, Makros oder Wildlife aus großer Distanz – verlasse ich mich auf drei Stative von Leofoto Schweiz, die mich schon durch unterschiedlichste Bedingungen begleitet haben.
Leofoto Urban LX-254CT
Leicht, kompakt und perfekt für unterwegs. Dieses Stativ ist mein treuer Begleiter auf Wanderungen oder in Situationen, wo Gewicht eine Rolle spielt. Schnell einsatzbereit, stabil – ideal für spontane Momente, bei denen jedes Gramm zählt.
Leofoto Ranger LS-223C
Das kleine Kraftpaket unter den Dreien. Ideal für Bodennahe Perspektiven, Makrofotografie oder wenn ich mit dem 100mm Macro arbeite. Durch die geringe Höhe komme ich an Winkel heran, die mit einem normalen Stativ schwer erreichbar wären. Trotz seiner Größe ist es verblüffend stabil.
Leofoto Ranger LS-364C
Wenn’s ernst wird. Mein „Arbeitstier“ für schwere Setups, große Teleobjektive oder stürmische Bedingungen. Das LS-364C ist kompromisslos, robust und absolut vertrauenswürdig – genau das, was ich brauche, wenn ich mit dem 600mm f/4 unterwegs bin oder Langzeitbelichtungen in rauer Umgebung mache.
Was mir an Leofoto besonders gefällt: Die Verarbeitungsqualität und die Alltagstauglichkeit. Nach jahrelangem Einsatz im Gelände, bei Staub, Kälte, Feuchtigkeit und Hitze musste ich bisher nur ein paar Schrauben nachziehen – sonst läuft alles einwandfrei. Keine gebrochenen Klemmen, kein wackelndes Bein – das nenne ich verlässlich.